Nachdem ich viele Jahre mit einer kleinen Lelit PL41EM Maschine die ersten Erfahrungen in Sachen Espresso sammeln konnte, war es nun einfach an der Zeit, sich entsprechend zu verändern. Ich habe sehr lange darüber nachdenken müssen, welche Maschine als nächstes in unseren Haushalt einziehen sollte und die Entscheidung ist dann letztendlich auf die Rocket R58 gefallen. Zu den Gründen möchte ich gleich auch einiges berichten, damit ihr, falls ihr eines Tages auch vor der Entscheidung stehen solltet, diese miteinbeziehen könnt
Zunächst muss folgendes erwähnt werden: Eine tolle Maschine ist nur die halbe Miete, es ist unbedingt nötig auch eine passende Mühle zu besitzen, um entsprechende Ergebnisse mit der Maschine erzielen zu können. Daher war unsere erste Anschaffung eine neue Mühle und unsere Entscheidung ist hier auf die Fiorenzato F4 Nano gefallen. Beide Geräte haben wir von dem Händler unserer Wahl bezogen und uns wurde auch ein toller Rabatt gewährt. Seinen Shop findet ihr hier: www.rimprezza.de
Einen Bericht zur Mühle findet ihr hier: Fiorenzato F4 Nano
Doch kommen wir nun zum Thema dieses Blogs, der Rocket R58.
Die Firma Rocket Espresso Milano ging aus der legendären Firma ECM hervor, als ihr Gründer Friedrich Berenbruch beschloss in Zukunft nur noch Maschinen für den professionellen Bereich zu produzieren. Damals im Jahre 2007 kaufte der australischer Investor Jeff Kennedy, welcher Gründer der Kafferösterei Caffe L'affare war, mit seinem Partner Andrew Meo kurzerhand ECM die Rechte an allen ihren privat Espresso-Maschinen ab und zogen nach Italien. Ihr erster Schachzug war es die beiden ECM Maschinen Giotto und Cellini weiter zu entwickeln und letztendlich entstand daraus die heute hier vorgestellte Maschine Rocket R58.
Kommen wir zu den technischen Details der Rocket R58:
Die Maschine hat ein unglaubliches Gewicht von 29 Kg und das extrem gut verarbeitete Gehäuse sticht durch einen Chromnickelstahl 18/10 hervor. Bei der Brühgruppe handelt es sich um das altbewährte Faema E61 System, welches 1961 von Faema so entwickelt wurde und damals die Espresso-Zubereitung revolutionierte. Die Brühgruppe alleine hat ein Gewicht von 4 Kg, was für eine extrem gute Temperaturstabilität sorgt. Diese wird zusätzlich von einem 0,58L Thermosyphon-System unterstüzt, welches die Stabilität um einiges weiter optimiert. Die Maschine besitzt zwei Kessel unabhängig voneinander, steuerbare isolierte Kupferkessel, sprich es handelt sich um einen Dualbioler. Der größere der beiden Boiler mit einem Inhalt von 1.7 L ist für den Dampf zuständig, der kleinere mit 0.58 L für den Espresso. Die beiden Heizelemente, welche für die beiden Kessel zuständig sind, werden durch ein ausgeklügeltes System gesteuert. Beide mit einer Leistung von 1400 Watt werden abweschelnd betrieben, wobei zunächst der Espresso-Kessel auf Temperatur gebracht wird und dann der Dampfkessel. Anschließend wechselt der Heizzustand immer hin und zurück. Der Füllstand des Wassers in den Kesseln wird über einen Mikroprozessor elektronisch überwacht. Das Dampfrohr, mit welchem man die Milch aufschäumt, ist ebenfalls aus Chromnickelstahl gefertigt und ist so konstruiert, dass nur die Dampfspitze warm wird. Somit ist ein Verbrennen am heißen Rohr quasi ausgeschlossen. Ausgerüstet mit einer Rotationspumpe, welche auf Gummifüßen gelagert ist kommt es zu einem extrem guten Laufruhre. Solche Pumpem finden sich sonst nur in Gastromaschinen. Die Maschine hat auf der Rückseite eine serielle Schnittstelle, in welcher sich eine elektronische Steuereinheit anschließend läßt. Mit dessen Hilfe ist es möglich, diverse Einstellungen an der Maschine zu tätigen. Dazu gehört unter anderem, ob mit Festwasser oder Tank betrieben wird, es lässt sich die Temperatur auf 0.5 Grad exakt einstellen, wobei eine Umrechnungstabelle von Kesseltemperatur auf Brühgruppentemperatur beiliegt. Ebenfalls läßt sich der Dampfboiler ausschalten.
(Blick auf den Wasserkessel)
Technische Daten der Rocket R58:
Maße: (bxtxh) 310x410x410
Gewicht: 29Kg
Maschine: Dualboiler
Anschluss: Festwasser/Tank
Wassertank: 2,5 L
Manometer: Für jeden Kessel 1
Brühgruppe: E61
Heizung der Brühgruppe: Thermosiphon
Material der Brühgruppe: Messing
Siebdurchmesser: 58mm
Brühsystem:
Separater Boiler mit 1400 Watt
Temperaturregelung durch PID
Volumen 0.58 L
Material Kupfer, isoliert
Dampfsystem:
Separater Boiler mit 1400 Watt
Temperaturregelung durch PID
Volumen 1.7 L
Material Kupfer, isoliert
Im Lieferumfang befanden sich folgendes Zubehör:
1er Siebträger
2er Siebträger
Blindsieb
2 Loch Düse
4 Loch Düse
Aluminium Tamper
Reinigungsbürste
Portionierlöffel
Anti-Staub Haube
Es sollte erwähnt werden, dass die Maschine top verpackt war. In einem Rocket Umkarton befand sich eine Schachtel mit Füllmaterial und entsprechenden Aussparungen in welchen das Zubehör untergebracht war. Darunter befand sich die Maschine, eingeschlagen in einer Hülle aus Stoff, welche später auch als Anti-Staub Hülle verwendet werden könnte.
Kommen wir noch zu einigen kleinen Tipps:
Nach dem Bezug oder besser gegen Ende, sollte man den Bezugshebel langsam nach unten bewegen, um ein übermäßiges Spritzen zu vermeiden.
Um einen optimalen Latte-Art Schaum zu bekommen sollte man die 1,2mm Düse anbringen und den Boiler auf 120C stellen.
Fazit:
Eine wirklich tolle und ausgereifte Maschine, welche fast keine Wünsche offen läßt. Dies sollte man in diesem Preissegement allerdings auch erwarten können. Einziges echtes Manko ist die verwendete analoge Schnittstelle, an welche die Steuerelektronik angeschlossen werden muss. Zeitgemäß wäre mindestens USB, W-Lan und Steuermöglichkeiten über Handy-App. Hier sollten auch feste Profile programmierbar sein.
Trotzdem sind wir total zufrieden mit dem tollen Gerät und freuen uns täglich auf super Espresso.
Viel Spaß
Timo & Lena
Hallo Timo & Lena,
AntwortenLöschenWunderschöner Bericht der Kaffeemaschine, habe mir schon unzählige Posts von euch angesehen und muss sagen einfach nur spitze.
Ich habe mir auch erst ein Küchengerät gekauft, nämlich diesen Wok
Freundliche Grüße
Dominik