Sonntag, 28. September 2014

Kilimandscharo - Zanzibar - Kenia


Vor 3 Jahren beschlossen Agnes und ich eines Tages den Kilimandscharo zu besteigen. Wir hatten gerade den Mt. Kenya bestiegen und waren voller Euphorie. Der Mt. Kenya war meine erste Bergtour gewesen und hatte Lust auf mehr gemacht!!Es dauerte jedoch noch 2 ganze Jahre, bis wir begannen unseren Plan in die Tat umzusetzen...




Mitte 2013 schrieben wir an unseren Freund Mohammed aus Kenia, den wir während unserer Mt. Kenya Tour kennengelernt hatten. Mohammed hat ein eigenes Safari-Unternehmen und bietet, neben den üblichen Safaris zur Maasai Mara und anderen Nationalparks, auch Bergtouren zum Mt. Kenya und Kilimandscharo an.


Den Mt. Kenya hatten wir 2011 auf eigene Faust bestiegen, trafen jedoch unterwegs auf Mohammed, der uns dann auf der letzten Etappe bzw. auf dem Abstieg begleitete, da dies doch etwas zu gefährlich gewesen wäre ohne „Ortskenntnisse“. Wir freundeten uns an und hielten über die Jahre hinweg Kontakt. Für die Kilimandscharotour kam daher kein anderer Guide als Mohammed in Frage.

Zunächst schrieben wir viele E-Mails, klärten erst mal grundlegende Dinge, wie beispielsweise welche Route wir nehmen wollen (Machame Route-Mweka Route), was für Kosten auf uns zukommen würden, wie wir nach Tansania kommen etc. Alles war doch noch sehr weit weg, da die eigentliche Tour erst im August 2014 stattfinden würde. Wir beschlossen auch, dass wir nach der Bergbesteigung in Sansibar entspannen wollten für eine Woche und dann eine Woche nach Kenia zu unseren Freunden fahren wollten. Anfang 2014 buchten wir dann unsere Flüge nach Nairobi. Der Plan stand soweit: Am 16. August würde ich nach Nairobi fliegen (über London), dort eine Nacht übernachten. Am17.8. Würde mich Mohammed im Hotel abholen, um Agnes vom Flughafen abzuholen. Dann würden wir 3 gemeinsam mit dem Bus nach Moshi in Tansania reisen und dort unsere Tour zum Gipfel des Kilimandscharo beginnen. Anschließend würden Agnes und ich mit dem Bus nach Dar es Salaam reisen, mit der Fähre nach Sansibar übersetzen, um dort eine Woche zu relaxen. Anschließend sollte es nach Kenia (per Inlandsflug) gehen, um dort eine Woche in Mweiga-Central Kenya, Zeit mit unseren Freunden zu verbringen.

Agnes kam mich im April in Deutschland besuchen und in dieser Zeit buchten wir unsere Inlandsflüge von Sansibar nach Kenia und das Hotel auf Sansibar, die Imani Beach Lodge:


Was meine Vorbereitungen für den Kilimandscharo betreffen, muss ich gestehen, dass ich mich körperlich gesehen kaum darauf vorbereitet habe :-) Ich hatte vor 3mal die Woche joggen zu gehen, da die Machame Route konditionell als sehr anstrengend gilt. Allerdings fehlte mir die Zeit das sportliche Vorhaben wirklich in die Tat umzusetzen...naja okay, manchmal war ich auch zu faul ;-)
Ich war Anfang des Jahres an der Zugspitze und in der Sächsischen Schweiz wandern und mein Job verlangt, es mich viel zu bewegen, von daher machte ich mir keine große Sorgen, was die Kondition betrifft; jedoch hatte ich großen Respekt vor der Höhe bzw. der damit verbundenen Höhenkrankheit.

Was die benötigte Ausrüstung betrifft, habe ich einige unerlässliche Dinge anschaffen müssen: Festes Schuhwerk (Meindl Air Revolution), warme Trekkinghose und einen Trinkschlauch. Ich hatte das Glück, das ich mir einige wichtige Dinge von Freunden und Verwandten leihen konnte, wie beispielsweise Wanderstöcke, Kopflampe, Tagesrucksack (40 Liter) und Softshelljacke; noch mal herzlichen Dank dafür :-) Eine gute warme Jacke ist natürlich auch unerlässlich, doch die besaß ich bereits seit einigen Jahren (North Face).

Nun hieß es warten … Doch endlich war der ersehnte 16. August da und ich fuhr gemeinsam mit Timo und Pat zum Flughafen und flog um 7 Uhr los nach London. Nairobi erreichte ich abends um 21 Uhr. Agnes landete am darauffolgenden Tag und wie geplant holte mich Mohammed morgens um 5.30 Uhr am Hotel ab, was für eine Wiedersehensfreude!!Natürlich freute ich mich auch riesig Agnes wieder in die Arme schließen zu können. Dann hieß es 7 Stunden Busfahren, um nach Moshi zu gelangen. An der Grenze zu Tansania mussten wir aussteigen um uns ein Visum holen und dann zu Fuß Tansania zu betreten. In Moshi checkten wir im Golden View Hotel ein und waren schon fürchterlich aufgeregt, denn am nächsten Tag würde es endlich losgehen!

(Ein Tag vor der Kili-Tour)
Am 18. August ging es nach dem Einladen der Rucksäcke, des Essens, des Wassers etc. zum Kilimandscharo National Park. Wir registrierten uns am Gate und dann konnte es endlich losgehen!





Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Besteigung des Kilimandscharo eine unglaublich tolle Erfahrung ist, die ich jederzeit wieder wagen würde!Großen Anteil daran hatten natürlich auch Agnes und Mohammed, denn gute Freunde an der Seite sind unerlässlich bei so einem Unterfangen. Ich bin stolz auf uns, dass wir das gemeinsam geschafft haben und das Gefühl, morgens um 6.30 Uhr den Sonnenaufgang auf dem Gipfel zu erleben, lässt sich nicht in Worte fassen!Der Aufstieg ist absolut nicht einfach und hin und wieder kommt man an den Punkt, sich zu fragen, warum man sich das eigentlich antut. Aber wie gesagt, oben auf dem Gipfel, auf 5895 Metern Höhe sind alle Entbehrungen und Anstrengungen vergessen!Wirklich einen großen Dank gebührt hier unseren Guides, die jederzeit für uns da waren, die in den letzten Stunden der Erklimmung unsere Rucksäcke getragen haben und uns immer wieder gepusht haben.






(1. Camp: Machame Hut)









(2. Camp: Shira Hut)



(Unsere Crew)






(Lawa Tower)


(Baranco Wall)




(Basiscamp - Barafu Camp)




(Geschafft!!)





(das letzte Camp unserer Tour: Mweka Camp)
Am 23. August kehrten wir nach Moshi zurück, übernachteten wieder im Golden View Hotel und fuhren früh am Morgen des 24. August nach Dar Es Salaam bzw. setzen dann mit der Fähre nach Sansibar über. Nach einer Übernachtung in Stone Town, fuhren wir am 25. August zur Imani Beach Lodge in Bububu, die wir von Deutschland aus gebucht hatten. Das kleine, aber sehr saubere Hotel liegt direkt am Strand und hat eine wunderschöne Restaurant-/Barterrasse, von der aus man die tollen Sonnenuntergänge genießen kann. Das Personal ist sehr freundlich und man hat die Möglichkeit verschiedene Ausflüge in die nähere Umgebung zu buchen.
(Imani Beach Lodge)

(Hotelbar)
So fuhren wir an einem Tag zu einer Gewürzfarm, auf der uns alles zu den vielen unterschiedlichen Gewürzen der Insel erzählt wurde und an einem anderen Tag unternahmen wir eine Bootstour zu einer Sandbank, auf der wir wunderschöne Seesterne finden und in der Umgebung schnorcheln konnten und anschließend ging es zur Prison Island, wo wir Riesenschildkröten streicheln, das alte Gefängnis anschauen und am wunderschönen Strand relaxen konnten. Auch fuhren wir natürlich mehrmals nach Stone Town zurück, bummelten dort durch die engen Gassen und an einem Nachmittag besuchten wir den Jozani National Park und beobachteten die dort lebenden Roten Stummelaffen.

(Muskatnuss)


(Nelke)
(Kakao)











(Stone Town)








(Prison Island)




Leider gingen die 6 Tage viel zu schnell um und so hieß es am Abend des 29. August Kofferpacken und von Sansibar Abschiednehmen. Mit dem Flugzeug ging es am 30. August von Sansibar über Mombasa nach Nairobi und weiter nach Mweiga, einem kleinen Dorf im Landesinneren von Kenia. In dem Kloster der Brothers of St. Joseph hatte ich 2009 ein Praktikum gemacht und auch Agnes kennen gelernt; 2011 sind wir wieder zusammen dort gewesen, um unsere lieben Freunde zu besuchen.....wie auch nun dieses Mal :-) Was für eine Freude, all unsere Lieben nach 3 langen Jahren wiederzusehen!Wir verbrachten viel Zeit mit ihnen, kochten abends zusammen, machten Blödsinn, genossen einige Drinks zusammen, gingen abends zum tanzen nach Nyeri und einen Nachmittag ging es in den Aberdare National Park. Doch leider verging auch hier die Zeit viel zu schnell und nach einer rauschenden Abschiedsfeier in den Pubs von Nyeri, hieß es am 6. September Abschiednehmen. Agnes flog am Abend nach Bogota zurück und auch für mich hieß es nach einer letzten Nacht in Nairobi am 7.9. zurück nach Frankfurt zu fliegen.


(Brothers of St. Joseph)




(Aberdare National Park - Kenya)






Es waren 3 wunderschöne Wochen!!Wir wären beide gerne noch viel länger geblieben, haben uns aber geschworen auf jeden Fall in unsere 2. Heimat zurückzukehren (mind. alle 3-4 Jahre). Es ist ein tolles Gefühl, so wunderbare Freunde am anderen Ende der Welt zu haben und zu wissen, man ist jederzeit willkommen und auch nach vielen Jahren zurückzukehren und es ist, als hätte man sich jeden Tag gesehen!

Lena


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